Do., 25. April – Sa., 27. April 2024

s.u. Übersicht Workshop-Zeiten

Workshop für Therapeut*innen

Prof. Dr. Mervyn Schmucker und Dipl.-Psych. Ines Riedeburg-Tröscher:
Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy (IRRT): Einführungskurs

Workshop-Zeiten:

  • Donnerstag, 25.04.2024 von 14.00 -19.00 Uhr
  • Freitag, 26.04. von 9.00 – 18.00 Uhr
  • Samstag, 27.04. von 9.00 - 13.00 Uhr

Teilnahme-Beitrag für externe Therapeut*innen: 150 €
Begrenzte Teilnehmerzahl. Fortbildungspunkte für Therapeut*innen werden beantragt. (Voraussichtlich 20 Punkte)

Workshop Abstract:

IRRT ist eine Therapiemethode zur Behandlung von PTBS und anderen Traumafolgestörungen. Visuelle und verbale Interventionen werden kombiniert, um Zugang zu belastenden Trauma- bezogenen Bildern zu gewinnen, diese zu konfrontieren, zu transformieren und emotional zu bewältigen. Eine IRRT-Sitzung verläuft in der Regel in drei Phasen:

Phase 1 - das Wiedererleben belastender Bilder und assoziierten Emotionen des Traumas (Exposition in sensu);
Phase 2 - die Konfrontation und Entmachtung des Täters durch das AKTUELLE ICH des Patienten;
Phase 3 - die Entwicklung von Bildern der Beruhigung, Tröstung und Versöhnung zwischen AKTUELLEM ICH und TRAUMATISIERTEM ICH bzw. dem KIND ICH.

Die IRRT zeichnet sich durch die folgenden Hauptaspekte in der Behandlung aus:

  • die sokratische Haltung des Therapeuten, d.h. eine inhaltlich offene, fragende und paraphrasierende Haltung. Der Therapeut gibt lediglich den formalen Rahmen der Imagination vor und hält den Patienten „auf Kurs". Die inhaltliche Gestaltung des Prozesses ist Aufgabe des Patienten. Der Patient selbst ist der Wissende, der Therapeut hilft ihm lediglich dabei, dieses Wissen zu entdecken.
  • die imaginative Arbeit mit verschiedenen Persönlichkeitsanteilen als Protagonisten auf der INNEREN BÜHNE des Patienten. Die wichtigen Protagonisten sind dabei das DAMALIGE ICH / KIND- ICH, das AKTUELLE ICH sowie das Täterbild (Täterintrojekt). Aber nur das AKTUELLE ICH wird in der IRRT direkt angesprochen, um es zu verstärken, damit es zwischen den „Protagonisten" (z.B. Täter, KIND) vermitteln kann.
  • Die Betonung von Nuancen in der sprachlichen Formulierung der Fragen und Aussagen des Therapeuten. In der Regel werden offene, statt geschlossene Fragen gestellt. Durch geschicktes Formulieren, z.B. Verwendung des Konjunktivs oder die Formulierung eines Handlungswunsches vor der eigentlichen Handlung können auch schwierige Entwicklungsschritte für den Patienten ermöglicht werden. In mehreren kontrollierten Studien zeigte IRRT eine gleich ausgeprägte Wirksamkeit bei posttraumatischen Störungen wie verlängerte Exposition (Prolonged Exposure) und EMDR. Im Workshop wird das Therapieprinzip hergeleitet und eine Einführung in die Methode gegeben, u.a. mit Videodemonstrationen und Rollenspielen. Der Kurs entspricht inhaltlich dem Modul 1 des IRRT-Curriculums (Level 1). Kurssprache ist Deutsch.

Literaturempfehlungen:

Schmucker, M. & Köster, R. (2023, 6.Aufl.). Praxishandbuch IRRT: Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy bei Traumafolgestörungen, Angst, Depression und Trauer. Klett-Cotta, Stuttgart.

Schmucker, M., & Köster, R. (2023, 2.Aufl). „... und wie reagiert das KIND?" Diagnostik und Heilung durch Innere- Kind-Arbeit in der IRRT (Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy). Klett-Cotta, Stuttgart.

Schmucker, M., Riedeburg-Tröscher, I. (2019). Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy (IRRT) bei Traumafolgestörungen. In: Rießbeck, H., Müller, G. (Hrsg.). Traumakonfrontation – Traumaintegration: Methoden im Vergleich. Kohlhammer, Stuttgart.

Köster, K. & Schmucker, M. (2020, 2.Aufl.). IRRT zur Behandlung anhaltender Trauer: Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy in der Praxis. Klett-Cotta, Stuttgart.

Vita von Prof. Dr. Mervyn Schmucker:

  • 1970-1972 Zivildienst, Berlin (Ev. Johannesstift)
  • 1975 Bachelors, Philosophie, Fremdsprachen (Antioch University)
  • 1978 Masters, Klinische Psych. (Millersville University)
  • 1982 Doktorat, Klinische Psych. (Pennsylvania State University)
  • 1982-1983 Clinical Internship (Univ. of Medicine & Dentistry of New Jersey)
  • 1983-1985 Post-Doctoral Fellow (University of Pennsylvania)
  • 1985-1989 Clinical Associate Professor of Psychology in Psychiatry (University of Pennsylvania School of Medicine)

    • Langjähriger Mitarbeiter von Prof. Aaron Beck, leitete dessen Ausbildungszentrum für Kognitive Therapie
    • Supervisand und Arbeitskollege von Jeffrey Young
    • Kollaborierte in den 90er Jahren mit Prof. Edna Foa an PTBS- Forschungsprojekt
    • Began klinische Untersuchungen mit Imaginationsbehandlungen.

  • 2008 Research Fellow (Modum Bad Klinik, angeschlossen der Uni. of Oslo)
  • 2008 Gastprofessor (Universität Freiberg)
  • 2016-2019 Senior Clinical Consultant, IRRT-Trainer, Supervisor, Therapeut (Klinik Lüneburger Heide, Bad Bevensen)
  • 2017-2020 Senior Clinical Consultant, IRRT-Trainer, Supervisor, Therapeut (Oberberg Klink, Hornberg)
  • Seit 2008 Senior Clinical Consultant, IRRT-Trainer, Supervisor, Therapeut (Klinik am Waldschlößchen, Dresden)
  • Seit 2018 IRRT-Trainer, Supervisor (IRRT-Zentrum-Wiesbaden)

    • Leitet mit Dipl.-Psych. Ines Riedeburg-Tröscher IRRT-Zertifizierte Curricula, Seminare, Ausbildungsworkshops in der Anwendung der IRRT-Methode bei Traumafolgestörungen, Angststörungen, Depression, anhaltender Trauer, Innere-Kind-Arbeit
    • Co-Leitet IRRT-Supervisions- und Selbsterfahrungstage
    • Hält IRRT-Vorträge, Workshops, Seminare in den deutschsprachigen Ländern

 

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