Donnerstag, 26. September 2024

19.00 Uhr im Hotel „Leib und Seele“ des Hauses Walstedde

Vortrag

Ahmad Mansour:
„Freiheit beginnt im Kopf - Wie können Demokratie, Gleichberechtigung und Freiheit gelingen“

Die Meinungsfreiheit ist auch in Deutschland bedroht – zwar nicht in der Art und Weise, wie es in manchen autoritären Staaten der Fall ist, aber entsprechend dem Motto „wehret den Anfängen" sollten wir die Entwicklungen in unserem Land ernstnehmen und beginnen, Konzepte für den Erhalt der Meinungsfreiheit und die Meinungsvielfalt zu entwickeln.

Denn Demokratie entsteht nicht aus Gleichgültigkeit sondern vor allem, wenn sich alle Beteiligten einmischen, sich eine Meinung bilden und Argumente austauschen. Deshalb lautet der Appell an die jetzige Generation zu streiten, sich einzumischen, und sich politisch weiterzubilden. Die Sprachlosigkeit, die in unserer Gesellschaft herrscht, ist eine große Gefahr für die Meinungsfreiheit, denn nur durch den Austausch und das Aushalten unterschiedlicher Meinungen kann die Demokratie erhalten bleiben. Schwierige Themen dürfen nicht an die politischen Ränder verdrängt werden, sondern müssen in der Mitte der Gesellschaft diskutiert werden. Sachlich, offen und differenziert!

Die sozialen Medien, die Unsicherheit in der Bevölkerung durch ständige Krisen und die Zunahme an extremistischen Ideologien haben eine vergiftete Diskurskultur geschaffen, in der die Bereitschaft, Menschen zu bedrohen, zu beleidigen oder an den Pranger zu stellen größer geworden ist. Viele bleiben in ihren digitalen Blasen, tauschen sich nur unter Gleichgesinnten aus und ordnen die Welt und die Menschen dichotom als schwarz oder weiß bzw. Freund oder Feind ein und sind weniger bereit zum sachlichen Austausch.

Wie konnte es dazu kommen? Und was können wir dagegen tun?

Vita:

Ahmad Mansour ist Diplom-Psychologe und Autor aus Berlin. Geboren 1976 bei Kfar Saba (Israel) besitzt er die israelische und die deutsche Staatsangehörigkeit. 2018 gründete Mansour eine Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention, die verschiedene Projekte im Bildungs- und Integrationsbereich sowie in Justizvollzugsanstalten durchführt. Mansour engagiert sich zudem beharrlich gegen Antisemitismus. 2015 erschien sein Buch »Generation Allah. Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen«, 2018 folgte »Klartext zur Integration – Gegen falsche Toleranz und Panikmache« und 2020 »Solidarisch Sein! Gegen Rassismus, Antisemitismus und Hass«. 2022 erschien im Verlag S. Fischer sein viertes Buch »Operation Allah. Wie der politische Islam unsere Demokratie unterwandern will«. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Carl-von-Ossietzky Preis für Zeitgeschichte und Politik, den Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum-Stiftung sowie das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die theologische Fakultät der Universität Basel verlieh ihm 2022 die Ehrendoktorwürde.

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Foto: Ahmad Mansour, © Heike Steinweg

Foto: Ahmad Mansour, © Heike Steinweg

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