Montag, 02. Februar 2026
Einlass 18:30 Uhr, Beginn der Sendung 19:04 Uhr
im Hotel „Leib & Seele“ des Hauses Walstedde
WDR-live-Sendung
„Das Altern als biographische und gesellschaftliche Herausforderung"
WDR-live-Sendung aus Walstedde: Das Philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke und Prof. Dr. Michael Quante (Münster)
Geburt, Leben, Tod. Das sind Konstanten unserer Existenz. Was sich ändert: Die Lebenserwartung. Sie ist gestiegen und wird in den nächsten Jahrzehnten weiter steigen. Wie auch die Leistungsfähigkeit bis ins Alter. Das wirft grundlegende Fragen auf, und zwar persönlich, wie auch gesellschaftlich, beides hängt bei der Gestaltung des Alterns und des Alters sowieso eng zusammen. Wie geht ein gutes und möglichst autonomes Leben, wenn das Leben immer länger wird? Und wie ist im Angesicht dieser Entwicklung eine gerechte Verteilung von Ressourcen möglich? Denn die werden ja nicht größer. Die Philosophie liefert keine konkreten Antworten, aber sie kann Wege aufzeigen, wie sich – in einer freien, liberalen Gesellschaft, in der die Autonomie ein hohes Gut ist - Antworten gemeinsam im Diskurs finden lassen. Ziel ist letztlich ein menschenwürdiges Altern für alle.
Zur den Personen:
Jürgen Wiebicke
Alles wird immer komplizierter, nur das Radio bleibt einfach. Regler auf, Rotlicht an, und dann miteinander reden – das ist die Welt von Jürgen Wiebicke. Er kann sein Glück gar nicht fassen.
Alles wird immer komplizierter, aber ein guter Gedanke muss einfach und verständlich sein. Jürgen Wiebicke will mithelfen, die Philosophie in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Denn heute wollen wir ja nicht mehr, dass andere für uns denken. Deshalb muss jeder für sich selbst überlegen, wie er leben und handeln will.
Jürgen Wiebicke (* 1962 in Köln) ist Journalist und Schriftsteller. Er studierte Germanistik und Philosophie in Köln. Seit 1997 arbeitet er selbständig als freier Hörfunk-Journalist beim Sender WDR 5. Dort moderiert er seither mit Freude die interaktive Philosophie-Sendung „Das philosophische Radio", das Vormittags-programm „Neugier genügt" und das „Tagesgespräch", weil da seine eigene vagabundierende Neugierde auf ihre Kosten kommt. Denn er mochte es noch nie, sich auf ein Wissensgebiet beschränken zu müssen. Nie zu wissen, was die nächste Hörerin sagen wird, nicht planen zu können, wohin sich eine Redezeit entwickelt – eine solch offene Idee vom Radio findet er nur bei WDR 5.
Im Deutschlandfunk ist Wiebecke in unregelmäßigen Abständen in der Sendung Agenda (früher: Länderzeit) zu hören.
Wiebicke gehört zur Programm-Leitung des internationalen Philosophie-Festivals phil.cologne. Im Jahr 2012 wurde er mit dem Medienethik-Award (META, Medienpreis der Hochschule der Medien, Stuttgart) ausgezeichnet. Er ist im Beirat der Initiative Miteinander reden, ein Förder- und Qualifizierungsprogramm der politischen Bildung in ländlichen Räumen.
Nicht zuletzt ist Jürgen Wiebicke als Sachbuch-Autor zu verschiedenen spannenden Themen bekannt geworden:
- Dürfen wir so bleiben, wie wir sind? Gegen die Perfektionierung des Menschen – eine philosophische Intervention (2013).
- Zu Fuß durch ein nervöses Land: Auf der Suche nach dem, was uns zusammenhält (2016).
- Zehn Regeln für Demokratie-Retter (2017)
- Sieben Heringe. Meine Mutter, das Schweigen der Kriegskinder und das Sprechen vor dem Sterben (2021)
- Emotionale Gleichgewichtsstörung. Kleine Philosophie für verrückte Zeiten (2023)
- Erste Hilfe für Demokratie-Retter (2024)
Michael Quante
Professor Dr. Dr. h.c. mult. Michael Quante (* 1962 in Senden) ist Professor für Praktische Philosophie an der Universität Münster. Er ist Sprecher des Centrums für Bioethik sowie Prorektor für Internationales, Transfer und Nachhaltigkeit an der Universität Münster. Er ist Vorsitzender des Vorstands der Internationalen Marx-Engels-Stiftung (IMES); außerdem ist er Mitglied der Zentralen Ethik-Kommission für Stammzellenforschung (ZES) und des Ethikrates der Max-Planck-Gesellschaft. Seine Hauptarbeitsgebiete sind der Deutsche Idealismus (insbesondere Hegel und Marx), die Philosophie der Person, Ethik und biomedizinische Ethik sowie Rechts- und Sozialphilosophie. Seine zahlreichen Arbeiten sind in mehrere Sprachen übersetzt worden.
Auszeichnungen:
- 2012: Ehrendoktorwürde (Dr. phil. h. c.) der Universität Debrecen, Ungarn
- 2012: Aufnahme als Ordentliches Mitglied in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
- 2013: Aufnahme als Mitglied in der Sektion „Philosophy, theology and religious studies" der Academia Europaea
- 2014: Deutscher Preis für Philosophie und Sozialethik (vergeben von der Max Uwe Redler Stiftung)
- 2016: Aufnahme als Mitglied in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften

