Vortrag von Markus Birkenbach am 08.09.2023

„Resilienz – was die Seele stark macht“

Von Angelika Knöpker

Drensteinfurt/Walstedde. „Resilienz ist ein großes Thema, das in den letzten Jahren ordentlich an Fahrt aufgenommen hat", sagte Dr. Bernd Dietz und begrüßte am Freitagabend als Vertreter der Akademie Gegenwart e.V. fast 50 Interessierte im Hotel „Leib & Seele" des Hauses Walstedde. Als Referent stellte er Markus Birkenbach, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, vor. Bevor er dem Publikum den Begriff „Resilienz" als „was die Seele stark macht" erklärte, sorgte Simon Wiesrecker am Klavier für seelisches Wohlbefinden.

„Stress" im positiven wie auch im negativen Sinn bestimmen unser Alltagsleben. Einige Menschen können gut damit umgehen, indem sie ihn durch Sport, Musik, soziale Kontakte und Auszeiten kompensieren, andere halten die beruflichen und privaten Überlastungen nicht aus und melden sich häufig krank. Diese Aussage belegte der Referent anhand von Untersuchungen seines Instituts, nannte Zahlen und Fakten anhand von Folien. Als Stressfaktoren nannte er Kopfschmerzen, Tinnitus, Magenprobleme, Appetitlosigkeit und Schweißausbrüche, aber auch Niedergeschlagenheit und Ängste. „Stressbelastung ist dynamisch und entsteht im Wechselspiel zwischen Person und Umwelt", machte er deutlich.

Als Gegenmaßnahme riet er dazu, einen Perspektivwechsel vorzunehmen und das Gute im Schlechten zu sehen. Denkmuster sollten hinterfragt und ein neues Verhalten erprobt werden. Ein Grundoptimismus, ein hohes Selbstwertgefühl und soziale Unterstützung seien zur Stärkung der positiven Emotionen zielführend.

Für die Mitarbeiter eines Unternehmens sei es wichtig, dass Führungskräfte auf die seelische Gesundheit schauen und Angebote zur Förderung der Resilienz machen. Immer aber sei und bleibe die Selbstfürsorge das Fundament.

In der anschließenden regen Diskussion blieb der Referent Antworten schuldig. Als negativ wertete das Publikum neben teilweise alten Forschungsergebnissen auch die detaillierten Zahlen-Vergleiche der Statistiken, die die volle Konzentration der Zuhörer erforderte. Die meisten hatten sich Tipps für den Alltag gewünscht.


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